Der zweite Weltkrieg
Infolge des Münchner Abkommens kam Anfang Oktober 1938 die von Deutschen besiedelte Region Schlesiens in der Tschechoslowakei als Teil des Sudetenlandes zum Deutschen Reich. Ebenfalls 1938 wurden die beiden seit 1919 getrennten preußischen Provinzen Ober- und Niederschlesien wiedervereinigt, was auf Parteiebene der Struktur des NSDAP-Gaus Schlesien entsprach. Hauptstadt der Provinz Schlesien wurde Breslau.
Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Polen im September 1939 wurde die ostoberschlesische polnische Woiwodschaft Schlesien der Provinz Schlesien angegliedert. 1941 wurden Nieder- und Oberschlesien wieder zu getrennten Provinzen.
Aufgrund seiner „frontfernen“ Lage wurde Schlesien zum „Reichsluftschutzkeller“. Viele Menschen und Güter aus bombenbedrohten Städten und Gegenden des Deutschen Reichs wurden nach Schlesien evakuiert. Erst 1944 geriet Schlesien in den Aktionsradius alliierter Bomber. Nach dem Zusammenbruch der deutschen Ostfront erreichten sowjetische Streitkräfte im Januar 1945 den Osten Schlesiens. Bereits Ende Januar war fast ganz Schlesien rechts der Oder besetzt. Aus diesem Gebiet sowie aus der Großstadt Breslau ordneten die NS-Behörden die gewaltsame Evakuierung der dort lebenden deutschen Zivilbevölkerung an. Das zur „Festung“ erklärte Breslau kapitulierte erst am 6. Mai 1945, nachdem ein großer Teil der Stadt durch Räumungsaktionen der Wehrmacht und aufgrund der Belagerung zerstört worden war.