Hirschberger Tal
Das Hirschberger Tal (polnisch Kotlina Jeleniogórska) in Schlesien ist ein großer Talkessel auf der schlesischen Nordseite der Westsudeten. Es liegt auf einer Höhe von 250 bis 400 m ü. NN und bedeckt eine Fläche von 273 Quadratkilometern. Im 19. Jahrhundert zog die Landschaft den preußischen Hochadel an, der sich prächtige Schlösser, Herrensitze und Parks errichten ließ.
Auf allen Seiten wird das Hirschberger Tal von Teilgebirgen der Sudeten eingerahmt. Es liegt zu Füßen des Riesengebirges, das zugleich seine südliche Begrenzung darstellt. Im Osten grenzt das Tal an den Landeshuter Kamm, im Westen an das Isergebirge sowie an die Vorberge des Isergebirges und im Norden an das Bober-Katzbach-Gebirge. Der Bober durchfließt das Tal entlang seiner Nordseite, seine Zuflüsse Lomnitz und Zacken fließen, von Südosten und Südwesten kommend, jeweils entlang der Ostseite und der Westseite des Tals und münden bei Hirschberg in den Bober. Hirschberg (poln. Jelenia Góra) ist der namengebende Hauptort des Hirschberger Tals und gilt zugleich als „Hauptstadt“ des Riesengebirges.
Historisch stand das Hirschberger Tal, wie ganz Schlesien, im frühen Mittelalter abwechselnd unter böhmischer und polnischer Herrschaft. Nach der Eroberung weiter Teile Schlesiens durch Friedrich II. kam auch das Hirschberger Tal zum Königreich Preußen, ab 1816 als Teil der Provinz Schlesien. Im 19. Jahrhundert wurden das Riesengebirge und das ihm vorgelagerte Hirschberger Tal zu einem beliebten Ausflugs- und Ferienort, Bad Warmbrunn entwickelte sich zum Kurbad. Das Haus Hohenzollern erwarb mit Fischbach, Erdmannsdorf und Schildau selbst drei Landsitze im Hirschberger Tal, andere Fürstenhäuser folgten.
Heute gehört Hirschberg mit dem Tal zur polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.