Die geographische Lage Schlesiens
Auf einer Länge von etwa 500 Kilometern erstreckt sich Schlesien entlang des Ober- und Mittellaufs der Oder. Im Süden wird das Land von der Mittelgebirgskette der Sudeten und Beskiden begrenzt, nach Nordosten von der Wasserscheide zwischen Oder und Warthe, nach Norden von der Niederung der Flüsse Bartsch und Obra.
Politische Geographie
Politisch gehört der größte Teil Schlesiens heute zu Polen und gliedert sich in die Woiwodschaft Niederschlesien mit der Hauptstadt Breslau, die Woiwodschaft Oppeln mit der Hauptstadt Oppeln und die Woiwodschaft Schlesien mit der Hauptstadt Kattowitz. Randbereiche Schlesiens gehören zu kleinen Teilen auch zur Woiwodschaft Lebus im Nordwesten. Ein kleiner Teil des südlichen Schlesiens, das frühere Österreichisch-Schlesien, gehört
heute zu Tschechien.
Ein Teil der ehemaligen preußischen Provinz Schlesien liegt heute im Freistaat Sachsen. Dieses Gebiet gehört historisch weitestgehend zu der erst 1815 schlesisch gewordenen Oberlausitz. Bei Deutschland verbliebene Orte, die schon zuvor zu Schlesien gehörten, sind zum einen Kromlau, Jämlitz, Bloischdorf und Tschernitz. Sie gehörten über Jahrhunderte hinweg zum Herzogtum Sagan und waren schlesische Exklaven in der Lausitz.
Flüsse bilden eine natürliche Grenze
Die Region stellt insofern einen Raum mit natürlichen Grenzen dar, als sie das Einzugsgebiet der Ober- und Mitteloder nahezu vollständig umfasst. Lediglich das in Mähren liegende Quellgebiet des Stroms und das zum Teil in Großpolen liegende Zuflussgebiet der Bartsch (Barycz), eines rechten Nebenflusses der Oder, befinden sich außerhalb der Grenzen Schlesiens. Weitere wichtige Nebenflüsse der Oder in Schlesien sind die Olsa (Olza), die Glatzer Neiße (Nysa Kłodzka), die Lohe (Ślęza), die Schweidnitzer Weistritz (Bystrzyca), die Weide (Widawa) sowie der Bober (Bóbr) und der Queis (Kwisa). Die Bober-Queis-Linie bildet zugleich die Abgrenzung Schlesiens gegen die sich westlich anschließende Lausitz. Darüber hinaus liegt in den Schlesischen Beskiden im Südosten Schlesiens das Quellgebiet der Weichsel (Wisła).
Gebirge durchziehen das Land
Den Norden Schlesiens und den Süden Großpolens durchzieht der Trebnitzer Landrücken mit Höhen bis zu 270 über dem Meeresspiegel, deren Mittelabschnitt Katzengebirge genannt wird. An den Beskiden, einem Teilgebirge der Karpaten an der Grenze zu Kleinpolen, hat Schlesien nur geringen Anteil, während das Hauptgebirge Schlesiens die Sudeten sind, ein Mittelgebirge mit einigen subalpinen Bereichen an der südlichen Grenze zu Mähren und Böhmen. Im Riesengebirge liegt die Schneekoppe, die mit 1602 über dem Meeresspiegel höchste Erhebung Schlesiens. Isergebirge, Waldenburger Bergland, Eulengebirge, Heuscheuergebirge und Glatzer Schneegebirge sind weitere Teilgebirge der Sudeten in Schlesien.