Landsmannschaft Schlesien verurteilt Kritik an der Landesbeauftragten Ziegler-Raschdorf
Eindeutige Stellungnahme von Stephan Rauhut
Im vergangenen November gab das hessische Ministerium für Inneres und für Sport in einer Pressemitteilung bekannt, dass die langjährige Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, ihr Amt künftig hauptamtlich wahrnehmen werde. Ziegler-Raschdorf hatte zuvor die Aufgaben der Landesbeauftragten auf ehrenamtlicher Basis wahrgenommen.
Die von einzelnen Medien und hessischen Oppositionspolitikern von SPD, FDP und Linkspartei in polemischer Weise geäußerte Kritik an der Aufwertung des Amtes stößt auf großes Unverständnis bei der Landsmannschaft Schlesien, so deren Bundesvorsitzender Stephan Rauhut.
„Das Land Hessen betreibt seit Jahrzehnten eine vorbildliche Arbeit für die Heimatvertriebenen und die Integration der Spätaussiedler. Insbesondere Frau Ziegler-Raschdorf genießt nicht nur in Hessen, sondern bundesweit in der Politik und den Vertriebenenverbänden einen exzellenten Ruf“, so Rauhut.
Über etliche Jahre gab es außer im Bund nur noch in Hessen die Position eines Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler. Durch die finanzielle und ideelle Unterstützung des Landes für die Heimatvertriebenen und Aussiedler setzt Hessen das Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz vorbildlich um. Das Gesetz, das für Bund und Länder gilt, formuliert in § 96 den Anspruch, „das Kulturgut der Vertreibungsgebiete in dem Bewusstsein der Vertriebenen und Flüchtlinge, des gesamten deutschen Volkes und des Auslandes zu erhalten“.
„Als überparteiliche Organisation erwarten wir von allen demokratischen Parteien, den Auftrag des Bundesvertriebenengesetzes nicht nur zu respektieren, sondern mit Leben zu füllen und umzusetzen. Dass die Linkspartei dies als ‚völkische Geschichtsverklärung‘ bezeichnet, steht in der Tradition der DDR, in der Heimatvertriebene offiziell nur als ‚Umsiedler‘ bezeichnet werden durften“, ergänzt Stephan Rauhut.
Für das vorbildliche Wirken des Landes Hessen wurde Ministerpräsident Volker Bouffier bereits 2018 vom Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft Schlesien der Schlesierschild verliehen, die höchste Auszeichnung, die von der Landsmannschaft vergeben wird. Dem Beispiel Hessens folgend, gibt es inzwischen auch in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler.
Durch das Aussterben der Erlebnisgeneration steigt die staatliche Verantwortung für das materielle und immaterielle Kulturgut der Vertriebenen und Aussiedler. Das Thema „Flucht und Vertreibung“ spielt inzwischen wieder eine gewisse Rolle im Schulunterricht. Ostdeutsche Heimatstuben, Sammlungen oder Archive müssen gesichert, digitalisiert und gerettet werden, damit sie künftigen Generationen zum besseren Verständnis ihrer Herkunft und Geschichte zur Verfügung zu stehen.
Auch hier leistet gerade Hessen Pionierarbeit. So wurde etwa das Thema „Flucht und Vertreibung“ im Kerncurriculum Geschichte für die Oberstufe verpflichtend verankert und auch zum Abiturprüfungsfach für die schriftliche Abiturprüfung erhoben. Für diese Forderung des hessischen Landesverbandes des Bundes der Vertriebenen hat sich die Landesbeauftragte immer wieder stark gemacht und unermüdlich eingesetzt. Zum ersten Mal hat sich in diesem Jahr ein Abiturient der Rabanus-Maurus-Schule in Fulda dieser Herausforderung gestellt und seine mündliche Abiturprüfung zu dieser Thematik erfolgreich absolviert. ter
„Das Engagement des Landes Hessen ist untrennbar mit dem Amt der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler und der Person von Margarete Ziegler-Raschdorf verbunden. Ihre Person ist in fachlicher Hinsicht und bezüglich Ihres Einsatzes für die Heimatvertriebenen und Aussiedler über jegliche Kritik erhaben. Die Neiddebatte, die jetzt um das Gehalt von Frau Ziegler-Raschdorf geführt wird, ist unwürdig und beschämend. Wir, die Landsmannschaft Schlesien verurteilen die ungerechtfertigte Kritik aufs Schärfste“, so der Bundesvorsitzende Stephan Rauhut.
ps Pressedienst Schlesien
Presseinformationen der Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien e.V. | Nr. 01/2021
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