Chronik der ARGE
Die Arbeitsgemeinschaft Schlesischer Trachtengruppen, kurz ARGE, wurde im November 1977 in der Jugendherberge Forchheim gegründet. Erstes Ziel war es, die schlesischen Gruppen in Deutschland zusammenzubringen. Bis heute pflegen wir die verschiedenen schlesischen Kulturen, geben sie weiter und bringen sie der Öffentlichkeit näher.
Gründungsmitglieder waren:
- Niederschlesische Trachtengruppe, Berlin
- Schreiberhauer Trachtengruppe, Berlin
- Schlesische Trachtengruppe “Rübezahl”, Hamburg
- Sing- und Spielschar, Wiesbaden
- Brückenberger Trachtengruppe, Offenbach
- Riesengebirgs-Trachtengruppe, München
- 1.Altschlesische Heimatspiel- und Trachtenzunft “Rübezahls-Zwerge”, München
Zum ersten Vorsitzenden wurde Horst Hauschke von der Münchner Trachtengruppe „Rübezahls Zwerge“ gewählt. Er wurde später von Edith Harbarth abgelöst, die anlässlich des 35. Jubiläums zur Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Im Folgenden übernahm Karl-Heinz Fink (Schwalmstadt) den Vorsitz, und seit 2002 leitet Ulrike Kubierske (Wiesbaden) die Geschicke der Arge.
Alle Mitglieder sollten in ihren Bundesländern weitere schlesische Gruppen für unsere Arbeit gewinnen. Als Informations- und Mitteilungsblatt wurde „Rübezahls Ruf“ drei- bis viermal jährlich herausgegeben, dessen Inhalt Edith Harbarth koordinierte. Es enthielt Berichte über die Tätigkeiten in den Gruppen und Beiträge über schlesische Trachten, Kultur und Geschichte.
Nach ca. drei Jahren waren bereits 24 schlesische Trachtengruppen sowie einige Einzelpersonen und Organisationen Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft.
So traf man sich einmal jährlich zur Tagung in der Jugendherberge Forchheim, später im neu entstandenen Haus Schlesien in Königswinter bei Bonn. Sehr viel wertvolles Wissen wurde weitergegeben. Anfangs waren Edith Harbarth für Lieder und Volkstänze zuständig, Edeltraud und Horst Gniesewitz für Trachten, Helmut Schimpke für Mundart und Ute Einsporn für volkstümliches Basteln und Werken.
Für die Renovierung im Haus Schlesien opferten viele Gruppen der ARGE ihre Freizeit und halfen tatkräftig mit beim Entrümpeln der Gebäude, Entfernen von Schutt, Abbau von alten Heizkörpern und Herrichten des neuen Zentrums der Schlesier.
Europas größtes Trachtentreffen, die Europeade, wurde 1964 von Flamen und Schlesiern ins Leben gerufen. Seither wird dieses Treffen der Regionen jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt ausgerichtet und auch viele unserer schlesischen Trachtengruppen nehmen daran teil.
Als die Europeade immer größer wurde, sollten die Gruppen aus gleichen Regionen gemeinsam bei der Festveranstaltung auftreten. Um dieses für die Schlesier zu realisieren, wird seitdem von der Arbeitsgemeinschaft jedes Frühjahr ein spezieller Europeade-Lehrgang durchgeführt, bei dem der gemeinsame Tanz ausgesucht und einstudiert wird.
Seit 2006 richtet die Arbeitsgemeinschaft jährlich ein Chorwochenende aus, bei dem neben Mundartliedern auch Kanons sowie ein- und mehrstimmige Lieder ausgearbeitet und gesungen werden.
Die Arbeitsgemeinschaft unternahm viele gemeinsame Fahrten nach Schlesien, besuchte dort unter anderem die Deutschen Freundeskreise und erfreute die Öffentlichkeit mit Liedern und Volkstänzen.
Aufgrund des ständig wachsenden Repertoires in den verschiedenen Gruppen gibt es seit Anfang 2019 unser Musikerseminar. Dort kommen Musiker jeden Alters mit verschiedensten Instrumenten zusammen und tauschen ihr Wissen und Können aus. Es wird gemeinsam im großen Kreis oder auch in kleineren Ensembles musiziert.
So tanzt und singt die Arbeitsgemeinschaft bei unzähligen Veranstaltungen, wie zum Beispiel bei Europeaden, Schlesiertreffen, Hessentagen und Jubiläen.
Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit besteht natürlich auch darin, neue Gruppen sowie Tänzer, Sänger und Musiker zu gewinnen, um sie für die Zusammenarbeit zu begeistern, sie zu unterstützen und zu fördern.
Es gäbe noch viel zu berichten über interessante Ereignisse, schöne Erlebnisse, wunderbare Geschichten und zahlreiche Freundschaften im In- und Ausland und es werden noch viele hinzukommen.