Beschreibung
Die verzeitlichte Landschaft
– Eine kleine Literatur- und Kulturgeschichte des Zobtenberges in Schlesien
Von Wojciech Kunicki
Der schlesische Zobten – als Berg mit weniger als tausend Metern Höhe gewiss kein Riese – ist dennoch eine herausragende Erhebung, die sich etwa gegenüber der benachbarten Schneekoppe glänzend behauptet und die er in Paul Kellers „Bergkrach“ eine „aale Gake“ nennt. Denn seine exponierte Lage inmitten der Tiefebene, die das vormalige Breslau umschließt, ließ ihn geradezu prädestiniert erscheinen für die Rolle des Nabels dieses Landstriches, als sein Mittelpunkt und Wächter. Folgerichtig ranken sich unzählige Geschichten und Legenden um den mythischen Berg, die von Generation zu Generation weitergetragen wurden.
Durch demonstrative und symbolträchtige Gesten und Aktionen gewann der Zobten den Rang eines magischen Ortes, und dabei wurde er mit mannigfachen Bedeutungen aufgeladen. In einem reich bebilderten und unterhaltsam geschriebenen Überblick führt der Autor durch diese Historie, seine kultur- und sozialgeschichtlichen Studien bringen dem Leser einen Ort des nationalen Gedächtnisses einprägsam nahe.
Leipziger Universitätsverlag, 2021, 386 Seiten, geb., 17,8 x 24,6 cm